Norbert

Es war Anfang 1999. Oder war es doch schon 1998? Ich hatte bereits etwas über Rosenstolz gelesen. Aber wie in den meisten Fällen nicht weiter drum gekümmert. Dann auf einmal im Fernsehen "Peep" mit Verona Feldbusch. Dabei ist mir Peter besonders aufgefallen. "Klein, linkshändig und schwul" – das hörte sich interessant an. Dann Peter im Planschbecken. Er wünschte sich den hübschen Wasserträger als Gesellschaft *geil*. Das Lied am Schluss ist mir gar nicht mehr in Erinnerung.

Ich fragte ein befreundetes schwules Paar nach Rosenstolz. Es stellte sich heraus, dass sie bereits das Album "Alles Gute" in ihrem Besitz hatten. Und sie schwärmten besonders von den schönen Balladen. Mit einem von beiden bin ich dann in mein erstes Rosenstolz-Konzert "Zucker" gegangen. "Modernes" - eine tolle Location in Bremen. Ca. 5. Reihe. 2 völlig abgedrehte Fans hingen fast auf der Bühne. Und die meisten haben aus vollem Hals mitgesungen. Mein Begleiter meinte ironisch "Mein Gott - sind die aber textsicher". Und auch für mich war das völlig ungewohnt. Das sollte sich später allerdings total ändern. Im Hintergrund lief vor Beginn des Konzerts das Video "Ja, ich will". Nach dem Konzert konnte man sich per Postkarte Infomaterial bestellen.

Ich habe mir im Laufe des Sommers die ersten Alben und Singles gekauft. Im Oktober folgte mein erstes Rosenstolz-Konzert in Berlin - "Zuckerschlampen" - . 3. oder 4. Reihe, eine unglaubliche Atmosphäre und zum Schluss Rosen für das Publikum. Rosenstolz hatten mich im Laufe der ersten Monate immer mehr in ihren Bann gezogen. Aber mit dem Berlin-Konzert war es endgültig um mich geschehen. Daraus resultiert auch, dass ich heute kein Konzert in der Columbiahalle mehr auslasse.
Norbert vor Rosenstolz-Plakaten

Rosenstolz muss irgend etwas in mir ausgelöst haben, was mich bis heute trägt. Fast könnte man es eine Sucht nennen. Das betrifft mittlerweile nicht nur die wunderschöne Musik - dabei benutze ich die Texte sozusagen als Steinbruch für alle möglichen Lebenssituationen - und die Auftritte von Rosenstolz. Mittlerweile ist auch das ganze Drumherum für mich unverzichtbar. Aber das ist ein anderes Thema.
© by Beate Griehl-Reinhardt 2008