Zwickau - 12.11.2008

Nen Tag später war ich wieder daheim. Am Abend konnte ich nicht schlafen, weil mir alles noch mal durch den Kopf ging. Das Konzert und das Tattoo haben nochmal viel in mir bewegt. Am späten Abend schrieb ich der Anne eine lange Mail. Wie es mir jetzt geht, was ich mache, wie toll das Konzert war, warum sie mir Kraft gegeben hat... Ich bedauerte auch, dass ich nicht nach Zwickau oder Chemnitz kommen konnte.

Doch dann kam alles anders. Irgendwann ging ich schlafen und wachte am 12.11. gegen 8.30 Uhr auf. Ich hatte den Drang, irgendwie doch nochmal auf ein Konzert zu kommen. Ich rief eine Freundin an und fragte sie, ohne Hoffnungen, ob sie nicht Lust hätte. Und sie hatte. Das Beste war, sie hatte noch Karten. Das wusste sie kaum noch. Jedenfalls wäre sie nicht gegangen, wenn ich nicht angerufen hätte. Sie dachte nämlich, sie hätte die Karten weggeschmissen, aus Versehen mit ihren Weihnachtskarten.

Jedenfalls sind wir gegen 12.30 Uhr losgefahren und standen dann 13 Uhr in Zwickau vor der Halle. Die Ersten waren wir nicht. Winny und Manu, die ich bereits in CB kennenlernte, waren auch da. Die Wartezeit war wieder lang, aber in Zwickau hat man viele Möglichkeiten, sich abzulenken. Essen und Toilette sind nicht weit. Oftmals liefen wir auch einfach ne Runde um die Halle. Gegen 16 Uhr traten wir dann die letzte Runde an, da dann nach und nach die ganzen Leute kamen. Nach einer halben Runde legten wir nen Fotostop mit Peter ein - der stand da einfach so. Das war das erste Highlight. Meine Freundin hatte ich damit zum glücklichsten Menschen der Welt gemacht.

18.30 Uhr war dann endlich Einlass.
20 Uhr gings dann endlich wieder los. Man könnte fast meinen, das Programm war das gleiche, dennoch das Konzert einzigartig. Komplett andere Dialoge wurden gesprochen, es gab viel zu lachen und ein paar lustige Patzer machten das Ganze zu etwas Besonderem. Schade, dass man das mit Worten nicht darlegen kann. Es käme einfach nicht so rüber. Irgendwann war auch dieses Konzert zu Ende. Gegen Ende zauberte mir Anne mit ihrer Geige richtig die Tränen in die Augen.

Als alles vorbei war, gingen wir in Trance raus und warteten. Es gab Stau und es hätte sich nicht gelohnt, schon ins Auto zu setzen. AnNa und Peter fuhren recht schnell weg und ein paar Minuten später kam so nach und nach der Rest der Band, irgendwann auch Anne. Ich ging hin und wollte nur schnell ein Foto machen. Dann geschah für mich ein kleines Wunder. Sie sah mich an, wir umarmten uns kurz und sie sagte einfach so: "Du bist ja doch gekommen, ich habe deine Mail gelesen und ich freue mich, dass es dir wieder so gut geht!" Ich glaub, in diesem Moment hab ich sie etwas komisch angesehen. Für mich war das einfach unklar, dass Jemand, der mitten in ner Tour steckt, mitten in der Nacht oder am Morgen Fanmails liest und dann noch die Person erkennt und zuordnen kann, ohne dass man irgendwas sagen muss. Ich war überwältigt. Mein Foto hab ich noch bekommen - hoffentlich ist es was geworden. Dann hatte Anne leider keine Zeit, da sie schon die Letzte im Bus war, der Richtung Chemnitz starten wollte.







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© by Beate Griehl-Reinhardt 2008